Ratgeber: Polstermöbel

Die richtige Polsterpflege für eine lange Lebensdauer

EINLEITUNG

Polstermöbel werden in der Regel täglich beansprucht. Angesichts hoher Anschaffungskosten und starker Belastung ist ersichtlich, dass Sie die Möbel mit höchster Sorgfalt pflegen, reinigen und schützen sollten. So behalten die gemütlichen Sitzmöbel lange ihre schöne und gemütliche Optik. Insbesondere der Bezugsstoff ist sehr anspruchsvoll im Hinblick auf die Pflege. Die Art der Reinigung gibt das Kennzeichnungsetikett mit den Pflegehinweisen vor. Vorsicht vor aggressiven Reinigungsmitteln, diese könnten schlimmstenfalls dauerhafte und Schäden verursachen. Zumeist bewährt sich eher eine sanfte, einfache und schonende Reinigung.

In unserem Ratgeber zum Thema Polstermöbel führen wir Sie in die Thematik der richtigen Pflege und Reinigung ein. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Verunreinigungen und Flecken schnell beseitigen können. Zwischen Reinigung und Pflege gibt es nämlich prägnante Unterschiede. Die Polstermöbel-Pflege lässt sich am ehesten mit der Körperpflege vergleichen. Es werden die Verschmutzungen entfernt, die durch den täglichen Gebrauch entstehen. Die Reinigung zielt wiederum darauf ab, außergewöhnliche Verschmutzungen zu beseitigen, die durch Unfälle entstehen. Achten Sie auf alle nachfolgenden Hinweise, haben Sie auch in vielen Jahren noch Freude an Ihrem Sofa.  

PFLEGE UND REINIGUNG DER POLSTERMÖBEL

Die Reinigungsmittel

Das A&O: die richtigen Reinigungsmittel

Durch die starke Beanspruchung dauert es zumeist nicht lange, bis ein Sofa verschmutzt. Haustiere, Besucher und Partys - Wohnlandschaften, Sesseln und Hockern wird im Alltag einiges abverlangt. Folglich spielen Pflege und Reinigung eine entscheidende Rolle. Es mag irritierend erscheinen, aber die größte Vorsicht gilt bei Reinigungsmitteln. Sie sind oft aggressiv und eher schädlich als nützlich. Beachten Sie akribisch die Pflegehinweise, die sich auf der Rückseite der Mittel befinden, und setzen Sie diese nur ein, wenn Sie sich hinsichtlich der Verträglichkeit sicher sind. Vor der kompletten Reinigung empfiehlt sich sicherheitshalber eine Vorprüfung, die Sie an einer verdeckten Stelle vornehmen. Hierfür genügt eine geringe Menge Reinigungsmittel, die auf ein weiches, sauberes Tuch aufgetragen wird. Verfärben sich während des Kontakts Tuch oder Möbelstück, ist das Mittel ungeeignet. 

Allgemeine Pflegetipps

Gerade die Basis-Pflege ist enorm wichtig für ein langes Leben der Polstermöbel

Eine gewisse Routine an Pflege wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit des Sofas aus. Das Innenleben des Polsters ist zwar darauf nicht angewiesen, gelegentliches Ausklopfen schadet jedoch nicht. Sie lockern das Material auf, entstauben es und sorgen für eine bessere Durchlüftung. Gerade bei einer legeren Polsterung erweist sich das als vorteilhaft, da diese Polster beim Hinsetzen einsinken und Falten oder Wellen schlagen. Um das Material locker, flexibel und weich zu halten, können Sie es einmal in der Woche aufschütteln.

Sand, Krümel, Staub und allerhand anderer Dreck sammelt sich auf dem Bezug an und kriecht in die Ritzen. Durch die tägliche Nutzung werden die Schmutzpartikel tiefer in den Bezug gedrückt, was Reibung erzeugt. Das strapaziert das Material und hinterlässt auf Dauer sichtbare Spuren. Dem können Sie mit dem Staubsauger entgegenwirken. Das bezieht sich prinzipiell auf sämtliche Arten von Sitzmöbeln, zumal die meisten Staubsauger mit speziellen Aufsätzen ausgestattet sind, die die Reinigung erleichtern. Sollte das Sofa besonders verschmutzt sein, hilft eine weiche Bürste, den groben Dreck zu beseitigen, bevor die Polsterdüse des Saugers zum Einsatz kommt.

Feuchtes abwischen empfiehlt sich in gewissen Abständen für jedes Sofa – außer, der Hersteller rät explizit hiervon ab. Am besten geht dies mit handwarmem Wasser und einem fusselfreien Tuch – für Leder nutzen Sie Wischleder. Vorsicht bei bunten Lappen: Besonders auf hellen Bezugsstoffen können sie farbige Rückstände hinterlassen. Zuerst einmal müssen Sie das Sofa gründlich reinigen, erst im Anschluss daran können Sie es abwischen. Sofern nötig, kann Neutralseife für stark verschmutzte Fläche herangezogen werden. Nach der Feuchtreinigung ist es wichtig, dass die Sitzmöbel vor einer erneuten Nutzung komplett trocknen.

Apropos: Die Feuchtreinigung der Polstermöbel hat nicht nur den Zweck der Sauberkeit. Lederbezüge- und Stoffbezüge profitieren maßgeblich von der Feuchtigkeit. Sie sorgt dafür, dass der Sofabezug elastisch bleibt, und schützt vor elastischer Aufladung.

Soforthilfe: Schmutz, Flecken und Dreck

Zack-Zack: Die Soforthilfe für Flecken, wenn es schnell gehen muss

Flecken auf dem Sofa sind tückisch und lassen sich zuweilen nur schwer entfernen. Grundsätzlich gilt, Verschmutzungen und Dreck möglichst zeitnah zu bekämpfen. Das erhöht die Chancen, dass keine Spuren zurückbleiben. Der Erfolg einer Fleckenbehandlung hängt maßgeblich davon ab, um welche Art Fleck es sich handelt. Nachfolgend finden Sie wichtige Tipps, die Sie bei der Behandlung verschiedener Verschmutzungen unbedingt beachten sollten.

  • Angetrocknete Verunreinigungen nicht abkratzen oder mit Gewalt vorgehen. Schlimmstenfalls beschädigen Sie die Fasern des Stoffes oder den Bezug.
  • Flüssigkeiten mit einem Tuch aufsaugen. Dabei nicht reiben und drücken, sondern nur tupfen.
  • Bestenfalls neutrale Seifen oder Feinwaschmittel verwenden, denn diese Produkte greifen die Fasern der Bezüge nicht an und arbeiten zuverlässig.
  • Immer vom Rand zur Mitte wischen. So vermeiden Sie es, dass sich der Fleck vergrößert oder sich Ränder bilden.
  • Abschließend die betroffene Stelle mit klarem Wasser nachwischen, um Rückständen vorzubeugen.
  • Das Möbelstück muss zu guter Letzt vollständig trocknen, bevor es wieder einsatzfähig ist.

FLECKENENTFERNUNG AUS TEXTILBEZÜGEN

Für die optimalen Erfolge sollten Sie bei der Fleckenbehandlung auf einem Sofa mit Textilbezug zwischen einem wasserlöslichen und wasserunlöslichen Fleck entscheiden. Die Art der Verunreinigung gibt nämlich vor, wie Sie idealerweise vorgehen.

Wasserlösliche Flecken

    Beispiel: Kaffee, Bier, Saft, Limonade, Milch, Ei, Blut, Mayonnaise

    Die wasserlöslichen Verschmutzungen können Sie für gewöhnlich mit lauwarmem Wasser behandeln. Reicht das nicht aus, geben Sie mildes, neutrales Shampoo zu dem Wasser dazu. Achtung: Enthält der Fleck Eiweiß, unbedingt kaltes Wasser verwenden, um eine Gerinnung zu vermeiden. Das trifft beispielsweise auf Blutflecken und Ei zu.

    Wasserunlösliche Flecken

      Beispiel: Butter, Fett, Lack, Schuhcreme, Kerzenwachs, Kaugummi

      Bei einem wasserunlöslichen Fleck ist ein lösemittelhaltiger Fleckenentferner die beste Wahl. Je nach Verschmutzungsgrad kann er bedenkenlos mehrmals zum Einsatz kommen. Achten Sie hier auf die Eignung für Polstermöbel, da der Reiniger sonst Schäden herbeiführen könnte.

      Grundsätzlich gilt: Lässt sich ein Fleck nicht entfernen, ist der Fachmann der richtige Ansprechpartner. Im Zweifel holen Sie sich fachmännische Unterstützung, bevor das Sitzmöbel einen unschönen und vor allen Dingen dauerhaften Schaden nimmt.

      FARBVERÄNDERUNGEN DURCH LICHT, WÄRME UND KLEIDUNG

      Polstermöbel reagieren stark auf Sonnenlicht und Halogenlicht, weshalb Sie Ihre Möbelstücke diesen Lichtquellen möglichst nicht aussetzen sollten. Das kann das Ausbleichen beschleunigen und wirkt sich des Weiteren negativ auf die Haltbarkeit aus. Zu viel Wärme schadet dem Bezug ebenfalls – und auch der Schaumstoff leidet maßgeblich darunter. Ihre Polsterecke sollte demnach weder zu nah an Heizkörpern, Kaminen oder Öfen stehen. Behalten Sie außerdem die Bodenfreiheit im Blick, damit kein Hitzestau unter dem Sofa entsteht. Speziell bei hellen Sofabezügen kann durch den Abrieb diverser Kleidungsstücke eine Verfärbung entstehen. Sehr verbreitet ist diese Problematik bei Jeans. Betroffen sind aber generell alle dunkleren Kleidungsstücke. Deswegen gehen Sie immer umsichtig mit Ihrem Sofa um, damit es auch in einigen Jahren noch wie neu aussieht.  

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